Manche Dinge kann man nicht planen. Zum Beispiel die Entscheidung, auf Weltreise zu fahren. So etwas entsteht schon einmal nebenbei aus einem blöden Spruch irgendwo auf der E1 zwischen Lissabon und Coimbra. Quasi auf den letzten (3.000) Kilometern unserer Hochzeitsreise. "Eigentlich können wir ja gleich weiterfahren", meinte Paul da. Nach einem mehrtägigen Reifeprozess wurde aus diesem flapsigen Satz ein Idee mit mehreren Rahmenbedingungen:
Also hat Paul seinen Arbeitgeber ganze zwei Tage nach Ende seiner Väterkarenz darüber informiert, dass er das Unternehmen mit Jahresende verlassen möchte, um diese einmalige Gelegenheit zu nutzen.
Da Astrid aktuell noch in Elternzeit für unsere beiden Kinder ist, kann auch sie relativ einfach eine Auszeit nehmen. Zwei Urlaubssemester an der Uni sind jetzt auch kein massives Hindernis.
Warum tun wir uns das an? Was wollen wir damit bewirken? Wem etwas beweisen? Und warum ziehen wir unsere Kinder mit rein?Auch wenn wir oft Begeisterung (ab und an mit einer Prise Neid) erfahren, werden wir in häufig mit solchen Fragen bombardiert. Wir haben also eine gewisse Übung darin, sie zu beantworten.
Eine andere häufige Reaktion lässt sich darauf herunter brechen, dass Mut und Dummheit oft nahe beieinander liegen. Unseres Erachtens nach trifft allerdings keine der beiden Eigenschaften auf uns zu. Erstens sind wir nicht mutig. Einen Job zu kündigen erfordert keinen Mut (außer, man befürchtet, dass man danach keine andere Anstellung mehr findet und das Einkommen lebensnotwendig ist). Die Komfortzone zu verlassen, vielleicht schon etwas eher. Trotzdem ist es für uns weniger mutig denn konsequent. Und dumm wäre es nur, wenn wir blauäugig an das Thema herangehen würden. Stunden und Aberstunden an intensiver Vorbereitung, ein 100-seitiges Dokument mit relevanten Länderinfos, Notfallnummern, Versicherungen, Umbauten am Wohnwagen und umfangreiche Ausstattung sowie mehrfache Routenanpassungen sprechen dagegen.